Gesunde Ernährung statt fade Diät
In der
Vergangenheit wurde auf „Diabetesdiät“ oder „diabetesspezifische Kost“ großen Wert gelegt.
Es etablierten sich neue Berufszweige rund um das Thema Diabetesernährung, die Betroffenen
wurden von Diätassistenten geschult und die Lebensmittelindustrie entdeckte sie als
lukrative Kunden.
Inzwischen hat man davon Abstand genommen. Diabetiker sollen sich so gesund ernähren, wie
andere Menschen auch. Die Kost sollte den individuellen Gegebenheiten und Vorlieben des
Einzelnen entsprechen und eventuelle Begleiterkrankungen berücksichtigen. Moderne Therapien
ermöglichen diese Flexibilität.
In unserer Apotheke unterstützen wir Sie gerne bei Ihrem Vorhaben, sich gesund zu ernähren
und/oder abzunehmen. Wir beraten Sie individuell und laden Sie herzlichst ein, an unseren
Seminaren und Kochkursen teilzunehmen.
Gut und richtig essen bedeutet in erster Linie bewußt essen. Es beginnt bei der sorgfältigen Auswahl und Zusammenstellung der Lebensmittel und geht über die liebevolle und schonende Zubereitung bis hin zum entspannten Genuss.
Gutes Einkaufen
Hochwertige Lebensmittel sind in erster Linie im saisonalen und regionalen Angebot zu
finden. Oft sind die Obst- und Gemüsesorten der Saison am Wochenmarkt nicht erheblich teurer
und wenn Sie Eier oder Fleisch beim Bauern in der Nachbarschaft kaufen, ist die Herkunft
nachvollziehbar.
Auch beim Einkauf im Supermarkt sollten Zusammensetzung und Herkunft der Lebensmittel
ausschlaggebend sein. Über Nährwertangaben auf Verpackungen oder Länder- und
Güteklassen-Bezeichnungen für Obst, Gemüse, Fleisch und Fisch können Verbraucher sich heute
besser orientieren, welche Inhaltsstoffe in den Lebensmitteln stecken und wovon man mehr
beziehungsweise weniger essen kann.
Das rechte Maß finden
Die Vorlieben für Speisen sind sehr unterschiedlich, ältere Menschen haben einen anderen
Energiebedarf als junge, Menschen mit Übergewicht müssen andere Regeln beachten als Menschen mit
Untergewicht.
Ein sinnvoll zusammengestellter Speiseplan sollte deshalb zum jeweiligen Alter, Energiebedarf
und Gesundheitszustand passen. Und natürlich auch schmecken.
Eine ausgewogene Ernährung sollte abwechslungsreich sein aber immer genügend
Ballaststoffe
und 10 bis 20 Prozent Eiweiß (Proteine) enthalten. Letztere sind an allen wesentlichen
Stoffwechselvorgängen als Hormone (Botenstoffe) und Enzyme (Fermente) beteiligt und damit die
Grundlage für Wachstum und körperliche Leistungsfähigkeit. Während wir auf Fette und
Kohlenhydrate zeitweilig verzichten können, ist es wichtig auf die kontinuierliche Zufuhr von
Proteinen zu achten.
Auf die schonende Zubereitung achten
Um die wertvollen Bestandteile zu erhalten und die Entstehung schädlicher Stoffe zu
vermeiden, raten Experten zu einer schonenden Speisenzubereitung. Das Zauberwort lautet:
„Vergolden statt Verkohlen“.
Sind bei der Zubereitung die Temperaturen sehr hoch (über 200°Celsius), können Acrylamid (bei
Lebensmittel die Stärke und Kohlenhydrate enthalten) oder Transfette (z.B. bei
der Kaffeeröstung, bei industriell hergestellten Backwaren oder bei der industriellen Härtung
von Fetten) entstehen.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, dass Sie bei z.B. 2400 Kilokalorien pro
Tag nicht mehr als ein Prozent Transfette zu sich nehmen sollten. Dieser Richtwert lässt sich
nur schwer umsetzen, da der Gehalt an den unerwünschten Fetten von Produkt zu Produkt sehr
schwankt. Wenn Sie jedoch hauptsächlich auf frische Zutaten setzen, diese beim Kochen
lieber schonend dämpfen statt zu frittieren oder zu backen und Fertigprodukte möglichst
meiden, sind Sie auf der sicheren Seite.
Sich die Zeit zum Genießen nehmen
Essgenuss und Wohlbefinden gehören genau so zu einem gesunden Lebenstil wie Bewegung und Entspannung. Speisen selbst zubereiten ist eins der schönsten Hobbys. Und nicht vergessen: Das Auge isst immer mit. Nehmen Sie sich deshalb die Zeit, Ihre Mahlzeiten liebevoll anzurichten und in Ruhe zu genießen.