Rund um Diabetes

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Blutzucker und Insulin

Diabetesberatung Zucker steckt in vielen Nahrungsmitteln und ist für uns überlebenswichtig.
Vor allem der Traubenzucker (Glukose) liefert die Energie für viele Vorgänge im Körper. Er wird in Magen und Darm aus der Nahrung abgespalten und dient unseren Zellen als Brennstoff. Einige Zellen können direkt über das Blut versorgt werden, die meisten benötigen jedoch Transporthilfe: das Insulin.

Das Insulin wird von der Bauchspeicheldrüse gebildet und gelagert: ein Vorrat für ca. fünf Tage, d.h. rund zehn Milligramm Insulin sind hier immer verfügbar. Sobald wir etwas gegessen haben, leert sich ein Teil des Speichers. Hohe Zuckermengen im Blut signalisieren der Bauchspeicheldrüse sowohl das vorhandene Insulin freizugeben wie auch Neues zu bilden um das Depot wieder aufzufüllen

Auf der Zelloberfläche befinden sich die sogenannte Rezeptoren – Andockstellen für die Brennstofflieferung. Hier passen die Insulinmoleküle präzise hinein. Sobald das Hormon die Rezeptoren aktiviert hat, kann die Glukose aus dem Blut aufgenommen werden. Während er Blutzuckergehalt sinkt, bauen die belieferten Zellen den Zucker ab, um die benötigte Energie zu gewinnen. Übeschüssiger Zucker landet in den Energiedepots der Leber und der Muskeln in Form von Glykogen. Auch hier hilft Insulin: das Hormon regt Leber und Muskeln an, diese Depots aufzubauen.

Etwa zwei Stunden nach dem Essen hat das Insulin seine Arbeit verrichtet: Der Zucker aus dem Blut ist in den vielen Zellen verschwunden und nur ein kleiner Rest des Stoffs kreist noch in den Adern. Der Blutzuckerspiegel hat sich auf einen normalen Wert eingependelt.

Bei Diabetes mellitus (im Volksmund „Zuckerkrankheit“) ist dieser Ablauf gestört und es verbleibt zu viel Zucker im Blut. Fachleute sprechen dann von einem zu hohen Blutzuckerwert oder Hyperglykämie.

Während bei Typ-1-Diabetes dies eine Folge des Insulinmangels ist (die Bauchspeicheldrüse kann das Hormon nicht mehr produzieren), ist es bei Typ-2-Diabetes die Folge einer Insulinresistenz. Das bedeutet: Die Zellen sprechen nicht mehr ausreichend auf Insulin an, so dass das Hormon den Zucker nicht in die Zellen schleusen kann. Um das auszugleichen, produziert die Bauchspeicheldrüse zunächst größere Mengen Insulin. Reicht auch das nicht mehr aus, um die Insulinresistenz zu überwinden, entwickelt sich ein Typ-2-Diabetes.

Blutzucker- und HbA1c-Wert messen

Blutzucker kann man anhand von zwei Einheiten messen: „Milligramm pro Deziliter“ (mg/dl) oder „Millimol pro Liter“ (mmol/l).
Bei einem gesunden Menschen liegt der Blutzuckerspiegel im nüchternen Zustand unter 100 mg/dl (5,6 mmol/l) und nach einer Mahlzeit unter 140 mg/dl (7,8 mmol/l).
Ziel der Diabetestherapie ist es, den Blutzuckerspiegel diesen Normwerten und dem natürlichen Verlauf anzunähern und besonders hohe Werte nach den Mahlzeiten zu vermeiden.
Der Blutzuckerwert ist immer nur eine Momentaufnahme. Deshalb sollte der HbA1c-Wert (auch „Langzeitwert“ oder auch „Blutzucker-Gedächtnis“ genannt) möglichst alle drei Monate vom Arzt kontrolliert werden.
Der HbA1c-Wert wird in Prozent sowie Millimol pro Mol (mmol/mol) gemessen. Er zeigt an, wie viele Traubenzucker-Moleküle an den roten Blutkörperchen angedockt haben. Rote Blutkörperchen haben eine Lebensdauer von etwa 120 Tagen, so dass der HbA1c den durchschnittlichen Zuckergehalt im Blut in den vergangenen acht bis zwölf Wochen wiederspiegelt.
Bei Menschen ohne Diabetes liegt der HbA1c um die 30 mmol/mol (5 Prozent).

Wichtig: Wie häufig Patienten ihren Blutzuckerspiegel messen, sprechen sie immer individuell mit ihrem Arzt ab. Dies gilt auch für die jeweiligen Richtwerte, die mit der Therapie angestrebt werden. Die gemessenen Werte sollten regelmäßig mit ihm besprochen werden, um so das Behandlungskonzept zu bewerten und gegebenenfalls anzupassen.